Potrero Chico … still alive
… es
ist ein kurzer Canyon mit sehr viel Fels, hoch und lang... ewig kann
man hier klettern, an vielen Wänden gibt es Potenzial für tolle
Erstbegehungen... Mehrseillängen im 7er Grad aber auch Unmengen
leichte Routen, Platten, Löcher … aber auch Sportklettersektoren
mit steilen Wänden, tollem Gestein, Sintern … technisches Klettern
...1- 3 Seillängen, schwer klettern …
tatsächlich
ist hier nicht die Saison, in den Wintermonaten ist das Gebiet
voll... die Mehrseillängentouren sind fast alle nach Süden
ausgerichtet... wir versuchen dennoch zu klettern und es ist möglich
Gebiete im Schatten zu finden und in den Gebieten, wo wir waren, ist
es eine super Kletterei, warm, aber dennoch gut. Der Rhythmus ändert
sich, wir stehen 8 Uhr auf, es ist noch bisschen kühler, bewölkt, 9
Uhr gehen wir zum Klettern bis 13 Uhr, dann ist die Sonne in der
Wand.. wir gehen zum Camping, springen in den Pool, machen Mittag,
sitzen im Schatten... ab 17 -18 Uhr kann man nochmal losgehen, vielen
Wände sind nun wieder im Schatten, aber meist noch heiß wie ne
Kochplatte.
Jankos erste 5.9 durchgestiegen |
ein schlechtes Panorama von einem tollen Bilck aus der Catsasscave |
li: die 5.13a haben Frank und ich projektiert, Frank kletterte sie im 5. Versuch, sehr schön |
es ist
quasi ein freies Camping , Edgar und seine Familie hat uns
eingeladen, auch das eine deutsch/mexikanische Pärchen ist mit hier
her gekommen... Edgar hat hier ein Haus gebaut und ein großes
Grundstück.. im Winter campen hier wohl viele Klettrer, meist
Amerikaner. Er hat es „Camp4“ genannt. Er verkauft auch Pizza aus
nem kleinen Imbisswagen an die Klettrer, während der Saison …
jetzt ist nix los, er hat den Pool aufgebaut und mit Wasser gefüllt,
wir lieben den Pool... die Kinder verbessern ihre Schwimmtechnik,
Enola hat Glück, ihr geht das Wasser bis zum Kinn, bei Janko bis zur
Nase :) wir springen abends vorm Schlafen gehen nochmal ins Wasser,
um uns abzukühlen, die Nacht ist warm.... da aber die Mücken Frank
zerstechen, können wir nicht die Türen des Vans öffnen … nun
schläft Frank mit im Zelt, dort tötet er 5 Mücken und hat dann
eine ruhige Nacht, zu mir kommen die Mücken fast nie...anstatt Frank
lag dann Janko die eine Nacht im Bus, rückblickend ganz schön
gemein, Janko ist auch so ein Süßblut... ich konnte ihn Nachts
nicht beschützen, wie ich mich immer wieder bemüht habe, die Mücken
zu killen, ging nicht, ich hab ihn immer nur wackeln gemerkt … der
Arme...am nächsten morgen hatte er 100 Stiche, ich keinen, nur eine
unruhige Nacht, nun schlafen alle 3 im Zelt.... ich hab den Bus für
mich :) bzw. Enola kommt dazu, sie ist auch nicht so anfällig für
Mücken.
Jankos Stiche |
der Pool |
Tiere..
die
Mücken sind also für mich nicht das Problem, aber die Spinnen,
eines abends liefen gleich zwei handtellergroße Taranteln durch die
Campingküche … uff, die eine saß ewig an der Wand...das macht
mich unentspannt... ist vielleicht eine in unseren Bus gekrabbelt?
Schreckliche Vorstellung... vielleicht lande ich auch noch im Zelt :)
auch beim Klettern schaue ich in jedes Loch, bevor ich hinein fasse
und schüttel meine Kletterschuhe aus, bevor ich sie anziehe … auf
eine Schlange sind wir schon am Einstieg gestoßen … die verstecken
sich auch gerne mal in Löchern … also Obacht … ach und wir haben
herausgefunden, dass die großen Tausendfüßler hier beißen können
und etwas giftig sind, die Kinder sollen nun nicht mehr mit ihnen
spielen und die Kühe hier können wohl sterben, wenn sie aus
Versehen eine Stabheuschrecke essen... mh... und die Bienen, an
unserem letzten Klettertag wurden wir alle von ihnen in der Wand
befallen, Edgar und Frank sind mit 2-3 Stichen davon gekommen, bei
mir hat sich nur eine im Haar verfangen, zum Glück nicht
gestochen...
Ein
Tag in Potrero Chico...
Wir
stehen zeitig auf wie immer … gegen 9 Uhr am Klettergebiet, wo nur
bis Mittag max. 13 Uhr Schatten ist...Wir klettern eine 7b (+ 7a+
Extension) onsight, 7c+ versucht und eine 7a+ (+8a Extension) …
dann kommt die Sonne … ich habe ein wenig Essen mitgenommen, die
Kinder sind immer hungrig (3 Äpfel, ein viertel hartes Baguette und
eine Hand voll Erdnüsse), normalerweise Essen wir nach dem Klettern
im Camping und gehen in den Pool :) … jedenfalls haben wir beim
Klettern ein Höhlenloch entdeckt... es geht voll tief runter... die
Kinder wollen in die Höhle seilen... Frank und die Kids seilen ca.
10m tief in die Höhle ab... Abenteuer... ich bleibe oben, um alle
wieder hochzuziehen :) auf dem Weg zum Auto und kommen wir an dem
super coolen Gipfel vorbei, dessen eine Seite gerade in den Schatten
gekommen ist... mit den Kindern wollten wir eh noch hochklettern …
Enola fühlt sich hungrig, will aber auf den Gipfel... somit steigt
Frank ein und alle klettern eine 5.10a bis zum Gipfel, ca. 60m …
der Gipfelkopf ist sehr klein und zweimal abseilen mit den Kindern in
der Sonne ist nicht so gut, so sichert Frank erst Janko 60m hoch und
lässt ihn wieder ab, er hängt die Exen für Enola ein und dann ist
sie dran, sie sind toll geklettert... ich mache Fotos... verbrenne
meinen Rücken... wir laufen zum Auto, Frank fragt, was denkst du,
welche Zeit wir haben? 15? es war halb 6 … uff...so lange ohne
Essen :) wir fahren zum camping... springen in den Pool, essen Obst
und machen eine Art Humus/Guakamole mit Tortillas … danach fahren
wir mit den anderen, zu neunt im Auto über Dirtroad.... zu einem
dicken Baum und zu der Quelle, wo das ganze Wasser herkommt …
abends gibt es Kaktus angebraten auf Brotresten... Kinder gehen ins
Bett, es ist halb 10... wir trinken Tequilla und ich mach mit Edgar
noch eine Klimmzugchallens … ein ganz normaler Tag....
Abseiling in die Höhle |
re: Enola beim Klettern |
auf dem Gipfel |
die
Kinder lernen den Umgang mit Geld ..
die
Kinder sind quasi Sachenfinder geworden, sie finden allerlei Schätze
vor allem hier auf dem Camping: Pesos, Münzen überall, auch im
Klettergebiet … sie zählen ihr Geld, sie sparen es … sie wollen
sich ein Schwimmtier fürs Meer kaufen... ca. 5 Euro … sie haben
zusammen schon fast 4... sie machen alles fürs Geld, letztens haben
wir sie für 2 Pesos (10cent) eine Stunde arbeiten lassen, Steine
aufsammeln auf dem Campingplatz und Feuerholz holen, oder Edgar hat
ihnen 5 Pesos gegeben, um sie im hohen Bogen in den Pool werfen zu
dürfen, recht mutig für sie, ich denke sie würden es auch für 1
Peso machen :) naja nun zählen sie jeden Tag ihr Geld :)
li: ich habe Janko eine Tasche für seine Schätze gehägelt, er trägt alles mit sich rum - li: aus einem gefunden Stein, wurde eine Kette |
als erstes suchen sich die Kids immer einen tollen Lagerplatz auf ihren Flugzeugdecken |
Hidalgo,
so heißt das Dorf vom Klettergebiet, 20min von Monterrey. Die
Polizei ist hier sehr präsent, fahren rum, schauen beim Klettern zu
… wir quatschen mit ihnen, voll bewaffnet, immer einer stehend am
der Bordkanone aufm Pickup am Abzug... dazu gibt es auch eine Story:
vor paar Jahren wurden 16 Musiker hier aus einer Bar vom Kartell
entführt und ermordet, einer konnte entkommen, Edgar wurde Zeuge von
den Abend, er konnte uns die wahre Story erzählen. Die ganze Sache
ging damals auch durch die Klettermedien...
Nun zu
unserer Story … wir sitzen an eine m Highway und in einem
Taco-Restaurant zum Abendbrot... ein Knall, alle hocken sich unter
den Tisch, wir tun es ihnen nach... Verwirrung, war es ein Schuss, es
klang so, oder ein geplatzter Reifen? Die Stimmung ist entspannt, wir
kommen hoch, schauen uns um, nix zu sehen … wir versuchen die ganze
Sache zu rekonstruieren, mit großer Wahrscheinlichkeit war es so:
auf der Straße haben zwei Typen in den Autos „gestritten“.
Zusätzlich gehörte ein Motorrad zu dem einen Auto. Aus dem Auto
schießt ein Typ auf das Motorrad, die Kugel schlägt in der 1m hohen
Mauer ein, hinter der wir am offenen Fenster sitzen, bisschen Beton
platzt ab, wir konnten alle nach dem Schuss den Staub über der Mauer
sehen … Frank läuft zu der Stelle, wo die Autos standen und findet
die Patronenhülse. Frank saß direkt hinter der Säule … die Kugel
war nen halben Meter von seinem Kopf entfernt … es wird uns erst
später alles bewusst... die ganze Situation... Krass ist auch, dass
bei sowas keiner die Polizei ruft, und auch wenn der Motorradfahrer
getroffen würde, würde keiner, was zu den Täter sagen, man hält
sich hier bedeckt, will nicht irgendwo mit hinein gezogen werden,
danach folgten wohl noch einige Schießereien, wir können es auf
einer lokalen Facebookseite verfolgen, dort sind Videos hochgeladen,
wo man die Schießereien hört… mh … aber macht euch keine
Sorgen, sowas passiert einem doch nicht nochmal.
Und es
ist ein guter Moment, um weiterzufahren … nach 5 Tagen klettern am
Stück und ziemlicher Hitze … ab an den Ozean …
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