Nochmal Hampi
Dies ist womoeglich der letzte Post von unserer Reise, denn am 20.3. werden wir Hampi verlassen und uns mit nem Sleeperbus nach Goa ans Meer begeben. Dort werden wir uns in ner schoenen Alt-Hippi-Stadt an den Strand hauen und noch mal etwas die Sonne und das Meer geniessen, bevors dann in ner 40 Stunden Zugfahrt nach Delhi geht, wo wir uns am 27.3. in den Flieger gen Heimat begeben werden. Nen straffer anstrengender Plan, der aber mit unserer Entspanntheit hier gutzu meistern ist...
Die letzten Wochen waren wir noch fleissig am klettern. Dabei konnten wir eine Menge Projekte abhaken. Auch haben wir mal die Motorraeder mit den Crashpads beladen und sind in entferntere Gebiete gefahrn oder haben einfach nur neuen unberuehrten Fels erkundet. Viele der bekannten und wunderschoenen Klettereien sind im Film “Pilgrimage” zu sehen, welcher hier rauf und runter laeuft...(oft auch nur, um zu sehn, wies zu klettern ist ;)
Julia hatte es zwischendurch mal etwas mit einer fiesen Magen- Darm- Verstimmung ausgeschaltet, welche sich in Schlaflosigkeit zwecks Toilettengang aeusserte. Mit Antibiothikum haben wir die ganze Sache wieder in den Griff bekommen, so dass mit neuer Haut auf den Fingern wieder gebouldert werden konnte. Dabei ist fuer Julia neben ein paar 6a´s auch 6b abgefallen. Mir gelangen einige 7er darunter 7b und 7c. Die Einstufung ist zwar teils etwas eigen hier, da es nur Mundpropaganda und Uraltkopien gibt, jedoch erscheint sehr bald ein schoener Kletterfuehrer mit allen Updates und schoenen Bildchen.
Da viele Projekte geklettert sind und es Tagsueber immer Waerme wird, werden wir aauch immer lahmer. Manchmal sind wir so ins relaxen und Carrom spielen vertieft, dass wir die Abendkletterei verpassen... (Carrom is nen supercooles indisches Brettspiel, bei dem man wie beim Billard Chips in Loecher schnipsen muss)
Auch haben wir uns ne Trommel gekauft und nehmen Trommelstunden und ueben fleissig.
Eines Ruhetages hatten wir uns wieder mal nen Moped ausgeliehen, um sie andere Seite des Flusses zu erkunden. Dabei trafen wir wieder auf Zahlreiche Tempelruinen, die aber alle so frei zugaenglich sind, das man teilweise mit dem Moped durchfahren kann.Der Koenigspalast ist eine riesige Anlage, der meiner Meinung nach die alten Bauten in Rom und Griechenland in den Schatten stellt. Na gut, die Anlagen hier sind von 1500, wo ja schon das Mittelalter vorbei war... Ein Wunder deswegen, dass alles schon so zerfallen ist (Kriege haben da natuerlich der Errosion etwas nachgeholfen;)
Nachdem wir genug alte Steine gesehen hatten, und auch die Finger vom Steine anfassen wehtaten, bot sich uns die Gelegenheit Indische Kultur und Geschichte live mitzuerleben. Zum Vollmond am 11.3. war hier das sogenannte Farbfestival im Gange. Ganz Indien mixt dazu die verschiensten Farbpulver mit Wasser und verteilt diese Mischung dann per Spritzflasche, Wasserbombe oder nur als Pulver auf dem Koerper eines Opfers. Dabei gibt das ganze ne riesengrosse Sauerei mit lustig aussehenden bunten Leuten, die (meistens auch im Rausch) extatisch zu technoartigen Trommelrythmen abgehen. Hier in Hampi wurde das Fest etwas zweigeteilt, so das ich mich am ersten Tag auf die Hauptseite durch den Fluss geschlagen hab, um das Spektakel hautnah (!) mitzuerleben. Julia hatte das Vergnuegen am naechsten Tag auf unserer Seite des Flusses das ganze mitzuerleben. Als sie sich zum Fruehstueck begab, konnte sie gerade noch ihren Pfannekuchen vor der ersten Pink-Angriffswelle schuetzen. Somit begann die Schlacht, welche dann nach mehreren Farbschichten am Fluss endete, wo sich jeder wieder zu waschen versucht. Das Pink ist die hartnaeckigste Farbe, welche sich immernoch wehement dagegen wehrt, aus den Haaren und vom Po zu verschwinden... Ich hatte mich gluecklicherweise an jenem Tag etwas aus der Schlacht raushalten koennen, was mir nicht nur pinke Haare erspart hat....
Dennoch war die ganze Sache ne lustige Angelegenheit und sie hat die hemmungslose Feierlaune der Inder aufgezeigt.
Na gut, schoene und lustige Bilder gibt es dann bald zu sehen, wenn wir wieder zu Hause sind. Bis dahin nochmal sonnige Gruesse aus Indien und bis bald
Frank und Julia
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